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70 Jahre Zebrastreifen: Mit Animal Print sicher auf der Straße


In der Regel sind sie mindestens drei Meter lang, 50 Zentimeter breit und im Abstand von 50 Zentimetern auf die Fahrbahn gemalt. Die Rede ist vom Zebrastreifen. An Tausenden Stellen in Deutschland sollen die weißen Balken die Menschen sicher über die Straße bringen. An diesem Donnerstag vor 70 Jahren taucht der Fußgängerüberweg in der Straßenverkehrsordnung (StVO) der Bundesrepublik auf.

Weiße Streifen auf schwarzem Grund - wie ein Zebra eben. Das ist die nächstliegende Antwort darauf, woher der Fußgängerüberweg seinen Namen hat. Doch es geht auch komplizierter, etwa mit einem klar definierten Akronym. Der Gesellschaft für deutsche Sprache zufolge können die Buchstaben in „Zebra“ nämlich auch für „Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers“ stehen. Die zugegebenermaßen etwas gewollt wirkende Auflösung des Begriffs sollte Autofahrer zu vorbildlichem Verhalten im Straßenverkehr motivieren.

Bei solchen Statistiken kommt schnell die Frage auf: Wie verhalte ich mich denn nun richtig an einem Zebrastreifen? Grundsätzlich gilt nach der StVO: Fußgänger, Rollstuhlfahrer und auch Nutzer von E-Mobilen für Senioren haben Vortritt. Auto-, Motorrad- und Radfahrer sind angehalten, ihr Fahrzeug zu stoppen, wenn jemand die Fahrbahn queren möchte. Die einzige Ausnahme dazu bilden Schienenfahrzeuge. Eine Straßenbahn darf jederzeit über den Zebrastreifen fahren.

Die ersten Markierungen gab es in London

Für Fußgänger gilt wie immer: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Besser nicht ohne nach links und rechts zu schauen über die Straße laufen! Denn schließlich hält sich nicht jeder an die Verkehrsregeln. Den Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge kam es im Jahr 2022 zu 3745 Unfällen an Zebrastreifen, bei denen Menschen verletzt wurden. 15 davon überlebten die Unfälle nicht.

In Deutschland wurden schon 1952 Zebrastreifen aufgemalt. Bereits vier Jahre zuvor gab es den weltweit ersten in London: 1948 wurden probeweise gestrichelte Linien an Kreuzungen angebracht. 1949 tauchte der Überweg dann erstmals in einem internationalen Straßenverkehrsabkommen auf.

In der bundesdeutschen StVO steht er zwar schon seit 1953, allerdings wurde erst elf Jahre später der Vorrang für Fußgänger tatsächlich festgehalten. Auch in der Verkehrsordnung der DDR von 1964 ist geregelt, dass Fahrzeuge an „Fußgängerschutzwegen“ Vortritt zu gewähren haben.

Großbritannien hat nicht nur den ersten, sondern auch den berühmtesten Zebrastreifen im Angebot. Ein Fußgängerüberweg in London ist täglich Anlaufstelle für Touristen, denn an der Abbey Road entstand das Cover-Foto des gleichnamigen Kult-Albums der Beatles. Was viele beim Posieren auf dem ikonischen Streifen vergessen: dass an der Foto-Location ganz normaler Verkehr herrscht. Immer wieder bilden sich kleine Rückstaus, und die Beatles-Fans lassen sich nur durch ein Hupkonzert ungeduldiger Auto- und Busfahrer aus dem Bann von John, Paul, George und Ringo reißen.

Doch nicht nur die Briten schmücken Zebrastreifen mit popkulturellen Referenzen. Im niederländischen Spijkenisse fordert ein Schild Passanten dazu auf, die Straße in Monty Pythons „Silly Walk“ zu überqueren. Dazu soll am besten das Bein in die Luft geschmissen oder wild mit den Armen gefuchtelt werden. Auch das norwegische Ørje schmückt sich mit einem Übergang im Monty-Python-Stil, auch wenn dort die zugehörige Fahrbahnmarkierung mittlerweile verschwunden ist. (Lilli Kleinde, dpa)

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Author: Joseph Diaz

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